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Die Firma

Firma AudioTec GbR, angemeldet 1999 - 2002

Gesellschafter: Jan Winner, David Bergandt, Tobias Pott

Die Anfänge

Nun ja, wie vermutlich viele dieser "Karrieren", 1993 in einem Jugendzentrum. Die gemeinsamen Probeabende in der  Musikschul-Band rockten irgendwie nicht besonders, was bleibt also übrig als in einem Kellerraum des Jugendzentrums mit insgesamt fünf Leuten eine eigene Band aufzuziehen. Gar nicht so einfach, mit kleinem Budget so viel Verstärkerleistung zu organisieren um gegen die Punkbands in den Proberäumen rechts und links anzukommen. Vermutlich haben diese ersten Erfahrungen im basteln mit zusammengewürfelten Komponenten und jeder Menge Talent zur Improvisation uns hinterher zu dem gebracht was daraus geworden ist. Nach diversen Auftritten und dann Höhepunkt mit einer Platzierung beim lokalen "New Generation of Rock" Festival. Böse Zungen behaupten übrigens es wäre nach dem ersten Platz der Vorausscheidung nur ein dritter in der Endausscheidung, ich bleibe jedoch eher bei einem verdienten zweiten Platz. Wie auch immer, diesen hatten wir weniger einer ausgefeilten Choreographie oder melodischen Klängen zu verdanken, es waren eher eingängige Texte und Rhythmen, nicht sehr aufwendig, aber im Gegensatz zu den alten Musikschulzeiten rockten die wie Hölle. Fanden wir zumindest. Ein paar Monate später war dann erst mal Schluss.

Die Firma

"Es gibt zwei Instanzen die nie vergessen, den lieben Gott und die Firma, aber nur der liebe Gott kann verzeihen"

Einige Jahre später dann ein eher zufälliges Wiedersehen: Ziemlich gefrustet von Jobs an der Tankstelle, Pizzafahren und anderen eher erniedrigenden Tätigkeiten sind Jan, Tobi und ich dann nach und nach beim Iserlohner Veranstaltungsservice Live Projekt gelandet. Übrigens, für alle die Live Projekt später kennen gelernt haben: damals nannten sich Thomas I , Sven und Thomas II (nicht mehr dabei) noch Life Projekt und das Material lagerte nicht in einer schönen Halle sondern in Garagen (oder dahinter), hatte Zwischenstationen in LKW-Ladebrücken oder lagerte auch schon mal länger irgendwo unter Planen zugedeckt. Wie auch immer, für uns wieder eine gute Gelegenheit mit viel Improvisationsgeist und ständigem Kampf mit den Basics zumindest schon mal gutes Geld zu verdienen. Dann war, mit steigender Professionalität und Veranstaltungsanzahl, auch schnell der Punkt erreicht, an dem die damalige Grenze von ich glaube rund 630 DM Nebenverdienst pro Monat überschritten war. Mittlerweile hatten wir alle angefangen zu Studieren, verständlich dann, neben ersten Käufen von eigenem Tontechnik-Material, auch die ersten Gedanken zur Unternehmensgründung: WBP Sound, entsprechend unseren Nachnamen (der Schriftzug findet sich heute noch auf dem einen oder anderen Teil).

Ab dann ging alles recht schnell, nach der Anmeldung eines Gewerbes mit formellen Namen AudioTec Winner-Bergandt-Pott Veranstaltungstechnik GbR und dem schon bekannten Logo (übrigens ein Entwurf von Jan) standen auch zwei recht pragmatische Unternehmensgrundsätze fest:

1. Wir machen keine Schulden

2. Nach dem Studium ist Schluss

Den Großteil unseres Umsatzes haben wir in den folgenden Jahren übrigens auch weiterhin mit Tätigkeiten als Subunternehmer gemacht, was in Anbetracht der mittlerweile regelmäßigen Arbeit mit "up-to-date" Equipment  einen großen Vorteil hatte: Obwohl wir bei den ersten eigenen Veranstaltungen stellenweise noch mit dem Lötkolben hinter der PA gelegen haben um die zusammengepfuschten Teile zu flicken, war der Sound doch immer recht gut und fett, da hatten wir dann schon ein Händchen für, und es lag natürlich auch an unserer Eigenart mit Equipment eher zu klotzen als zu kleckern (irgendwann hat uns das dann übrigens auch den vermutlich etwas zweifelhaften Anhang "Firma AudioTec rockt alles weg..." gebracht).

   

Im Mai 1999 vorerst als Kleingewerbe ohne Umsatzsteuerpflicht angemeldet, wurde die Umsatzgrenze hierfür schon im ersten 3/4 Jahr überschritten. Einziger Ausweg, nicht noch Lohnsteuerpflichtig zu werden, war das weitere Anschaffen von Equipment, hauptsächlich Tontechnik, wobei die verfügbaren Summen den für die Zukunft gefassten Grundsatz unterstützten, nunmehr ausschließlich anerkannte und auf allen Veranstaltungen akzeptierte Komponenten zu kaufen. Das taten wir dann auch und um es vorwegzunehmen, bis zum Abschluss hatten wir neben einer Turbosound PA, 01v Digitalmixer und kompletter Mikrofonierung für eine mittlere Band auch Videotechnik und Ton für kleinere Veranstaltungen im Programm (alte Materialliste Stand Mitte Ende 2002, mit Fremdmaterial im Bestand gekennzeichnet). Unser Lager, erstmal angelegt in der Garage von Tobis Dad (danke für die Geduld :-) wurde es im zweiten Jahr in (zugegeben recht schäbige, aber mit LKW Lademöglichkeiten versehene) gemietete Räumlichkeiten verlegt, später sind wir dann zur Verbesserung der Logistik in die damals neuen Hallen von Live Project zur Untermiete mit eingezogen.

Na ja, damit sich das Ganze nicht zu easy anhört, für die Nummer haben wir oft nächtelang vor dem PC gesessen und Rechnung geschrieben, Datenbanken gepflegt, Angebote oder Werbung ausgearbeitet. Und nach recht kurzer Zeit hatte sich auch der Spruch bestätigt: "mit dem Job hast Du keine Freunde mehr, nur noch Kollegen"; durch eine Arbeitswoche von Donnerstag bis Sonntag und "arbeiten wenn andere feiern" hat man wirklich keinen anderen mehr getroffen, wenn doch dann wollte sich keiner mit uns unterhalten weil man nur noch ein Thema drauf hat: die Firma. Meine Wohnung im Südengraben hat stellenweise mehr wie eine Werkstatt ausgesehen, weil es gemütlicher war und es beim Türken um die Ecke immer kaltes Bier gab habe ich dort stellenweise wochenlang Racks geschraubt, Kabel gelötet oder einfach die Amps gereinigt.

Was bleibt

Nun ja, wie vereinbart war dann Ende 2002 Schluss, Jan ist nun Zahnarzt, Tobi ist ein PR Berater und ich bin Ingenieur. Zugegeben, hätten wir nicht studiert, hätten uns selber sozial versichern müssen, dann hätte das alles finanziell nicht so rosig ausgesehen. Also gab es nüchtern betrachtet auch keinen Grund weiterzumachen. Emotional gesehen schon, vermutlich deshalb hat Tobi auch noch Doppel-CD Player und  Mischpult im Keller, Jan baut gerade eine neue E-Gitarre, ich habe eine kleine HK-Audio Premium Anlage gekauft, die man auch ohne LKW zur Party schaffen kann...